Diesmal in unserer Serie „Yexpert Stories“: Edwin van Leeuwen, unser Commercial Manager. Er erzählt uns, wie wir bei Yex mit all den Herausforderungen umgegangen sind, die mit dieser besonderen Zeit in den letzten Monaten verbunden sind.
Es ist gut, dass wir vor etwa sechs Monaten nicht wussten, was auf uns zukam. Dass wir zum Beispiel wochenlang mit dem ganzen Team von zu Hause aus arbeiten würden. Dass die Supermärkte einen Teil des exotischen Sortiments aus dem Regal nehmen würden. Dass der Gastronomiebetrieb weggefallen würde. Dass wir nicht mehr reisen könnten. Oder dass die Lieferung vieler Exoten aufgrund der hohen Frachtpreisen unmöglich werden würde. Ja, 2020 ist eines der dynamischsten Yex-Jahre überhaupt, das dürfte klar sein. Aber wir freuen uns über die enorme Flexibilität, mit der alle – Kollegen, Landwirte und Kunden – das durchstehen.
Diese Flexibilität ermöglichte uns einen raschen Wechsel, der Mitte März begann. Plötzlich wollte keiner mehr Babymais oder Tamarillo haben. Die Einzelhändler machten Platz für Massenprodukte wie Kartoffeln oder Karotten. Wir sind von einer breiten Palette an Produkten auf eine begrenztere Auswahl geschrumpft. Glück im Unglück, denn bei einigen Produkten fiel die Luftfracht aus. Für uns hieß es improvisieren, nicht minder für unsere Bauern. Sie produzieren für den Export und plötzlich mussten sie sich nach anderen Absatzkanälen wie dem lokalen Markt umsehen.
Bei Yex sind wir der Partner unserer Landwirte. Denn man kann nicht einfach in einer E-Mail sagen, dass man in den nächsten Monaten nichts bestellen wird. In einer Zeit wie dieser suchen wir gemeinsam nach Lösungen – und zwar flexibel. Man versucht, einander so viel wie möglich zu helfen, jeder im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten. Und dann muss man es auch noch über Teams, Zoom oder andere Kanäle tun. Das ist eine Lösung, verstehen Sie mich nicht falsch. Aber vor allem dieser soziale Aspekt bestimmt die Beziehung, die Sie zu einem Landwirt haben. Sich gegenseitig direkt in die Augen sehen können. Eine Tour über die Ländereien machen. Gemeinsam essen.
Das ist seit Monaten nicht mehr passiert und in diesem Jahr wird es vielleicht überhaupt nicht mehr passieren. Meine „exotischste“ Geschäftsreise führte mich vor zwei Wochen nach Deutschland. Die Zukunft muss zeigen, wie es mit Corona weitergeht. Die Welle, die für den Herbst vorhergesagt wurde, ist bereits da. Was passiert im Winter, traditionell die Zeit für Infektionen und Viren? Wir hatten gehofft, ab September von 80% auf 100% Belegung des Büros zu kommen, aber werden wir das schaffen? Und was wird in Gebieten geschehen, von denen wir für unsere Einkäufe abhängig sind, wie Südamerika und Afrika? Wer weiß das schon?
Ich bin froh, dass ich schon vier Tage in der Woche in Poeldijk bin. Und trotzdem: Auch wenn wir viel Zeit zu Hause verbracht haben, hat uns Corona als Team einander näher gebracht. Wir alle haben das starke Gefühl, dass wir es schaffen werden, dies zu überstehen. Als Team von Yex, aber auch gemeinsam mit unseren Landwirten und Kunden.
Es gibt jedoch eine Sache, an der wir nicht rütteln wollen, und das sind unsere Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Glücklicherweise stehen diese auch in einer schwierigen Zeit nicht zur Diskussion mit den Bauern. Schließlich sind unsere Lieferanten stark vom Export abhängig, weshalb sie sich der Bedeutung bewusst sind. Die ruhige Zeit, die sie (gemessen am Umsatz) hatten, hat auf den Farmen Platz geschaffen, um der Nachhaltigkeit den letzten Schliff zu geben.
Dass die kommenden Monate herausfordernd sein werden, steht außer Frage. Aufgrund unserer guten Zusammenarbeit innerhalb des Teams und mit unseren Landwirten und Kunden werden wir uns da selbst übertreffen!